16.03.2010
Also, wenn euch mal jemand sagt, dass ihr ja „nur“ 550km in Australien fahren müsst, unterschätzt das bitte nicht. 550Km australischer Highway sind nicht vergleichbar mit 550km deutscher Autobahn. Warum? Die Straßen gehen hier teilweise kilometerweit stur gerade aus. Auch ist das Tempolimit bei 110 bzw. 100 km/h. Und links und rechts gibt es nichts außer Wald, Busch, Gras, Berge…ab und zu ein Warmschild „A microsleep can kill in seconds“ oder „Stop revive and survive“ oder „Koalas – Next 30km“. Es bietet sich wirklich an, die empfohlenden Pausen alle 2 Stunden einzuhalten. Klingt lächerlich, ist aber so 😀
Vor uns lagen heute genau diese oben beschriebenen 550km nach Melbourne… Gegen 11 Uhr ging es los! Alle hatten gefrühstückt, ausgeschlafen und waren frisch!
Das hielt genau zwei Stunden, dann wurde ich müde. Die Blinzelfrequenz stieg an und die Gähnrate erhöhte sich zunehmends. Zeit für die erste Pause!
Hierfür hielten wir an der Rest Area „Chiltern Mt. Pilot National Park“. Wie auf anderen Rastplätzen gab es hier Picknickbänke, Toiletten, aber zusätzlich auch einen kleinen Spazierweg durch den Park (ca. 900 m). Coole Idee! Sich ein wenig die Beine vertreten schadet nix. Hier merkten wir ganz deutlich den Unterschied zu den vorherigen Parks, die wir besucht hatten: es war viel trockener als anderswo. Hier könnte ganz schnell ein Waldbrand ausbrechen, kann ich mir vorstellen. Aber auch wunderhübsch anzuschauen. Hier war früher eine Goldmine, ein ehemaliger Stollen war hier auch zu sehen. Das kleine Wasserloch war das zu Hause von diversen Libellen. Die waren jedoch zu schnell zum Fotografieren 😉
Danach gings weiter, den Hunger hatten wir noch nicht gestillt. Also musste der nächste Stopp geplant werden! Das „Restaurant zum Goldenen M“ erreichten wir 1,5h später wo es dann endlich Futter gab 🙂
Schon an dem Blog könnt ihr lesen wie langweilig das ganze war also springe ich mal ein bisschen weiter in der Zeit: Ankunft in Melbourne. Unser Navi hatte die Routenoption „schöne Strecke“ eingestellt und scheinbar fand es, dass die Strecke durch das Stadtzentrum zum Berufsverkehr die beste Option war! Juchu, nach über 5 Stunden einschläfernden Highways gabs jetzt 1,5 Stunden Stau! Genau das was ich brauchte 😉
Gegen 18:45 Uhr (also nur 15 Minuten später als avisiert) kamen wir bei Ursel und Allan (Freunde von Martin) an. Wir wurden schon erwartet 😉 Als erstes begrüßten wir uns alle, quatschten ein bissi und dann stellte sich heraus, dass es noch einen dritten Bewohner in dem Haus gibt: Monti, der graue Kater! Ein süßer verschmuster Kerl, der sofort mein Herz gewonnen hatte.
Dann ging es in einen Irish Pub in der Gegend wo wir „Chicken Parmigiano“ aßen (typisch australisch) und ein Bierchen tranken. Zurück im Haus war die Aufregung groß: an Ursels Auto hing eine dicke Spinne…eine Redback Spinne. Nicht tödlich, aber so unangenehm, dass sie einen wohl für zwei Wochen außer Gefecht setzen kann. Aber Allan erledigte die fiese Spinne 😉
Was für ein Tag….
(Martin: naja, den ganzen Tag im Auto zu verbringen ist sicher kein Ziel, aber wir hatten heute keine andere Möglichkeit. Leider)
Tolles Foto von der Spinne! (bevor sie das zeitliche segnete)