24.11.2010
Nun begann unsere Tour. Blöderweise war Martin immer noch oder wieder stärker erkältet. Zusätzlich ging es auch noch recht früh los. Aber das mit dem frühen Start ist hier wahrscheinlich normal: ab halb 6 scheint alles wach zu sein – daran werden wir uns noch gewöhnen müssen…
Da wir die Taschen gestern nicht gepackt hatten, war das unsere erste gute Tat. Der Bus holte uns 07:30 ab, brachte uns zum Hafen und von dort ging es dann mit einem Boot zu den Floating Islands. Diese „Inseln“ sind eigentlich Schilfkonstruktionen, auf denen Menschen und Tiere leben. Sogar die Kinder werden auf den Inseln unterrichtet und es gibt hier fast alles, was diese Menschen zum Leben brauchen. Mit dem Inselbau begannen sie, um vor der Verfolgung auf dem Festland zu fliehen. Daraus hat sich eine eigene Kultur entwickelt, die heute zum Großteil touristisch genutzt wird.
Die zweite Insel (Amantani) war gleichzeitig unser Nachtquartier. Hier schliefen wir bei einer einheimischen Familie. Es gab immerhin Strom (Solarzellen und Akku), fließend Wasser in der Toilette (mit einem Eimer aus einer Schüssel) und Vollverpflegung (Mittagessen bestehend aus Gemüsesuppe, Kartoffeln, Reis und Käse, Abendessen aus Gemüsesuppe, Reis und Kartoffelgericht). Das Essen nahmen wir direkt in der Küche ein, welche aus einem Herd (=eine einfache Tonkonstruktion) und ein paar Utensilien bestand. Die Größe der Häuser war so bemessen, dass sogar Geli nicht aufrecht durch die Türen gepasst hat. Wir zwei wurden hier wirklich freundlich aufgenommen, und dass, obwohl uns die sprachlichen Barrieren im Weg standen.
zu Bild Gastgeberin vorm Herd
Für die Indios in den Anden sicher ganz normal.
Auch wenn die Verhältnisse noch so einfach sind,
diese Erfahrung kann kein Sternehotel bieten.