Getrennte Wege

01.12.20.10

Leider liegen Theorie und Praxis manchmal weit auseinander. Der Wecker klingelte zwar 04.30 Uhr, allerdings …

ging es Geli nicht gut. Der Magen machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Nach dieser schlaflosen Nacht rief das Hostel zu 7 Uhr einen Arzt und sie wurde vor Ort behandelt. Martin hat fleißig Händchen gehalten. Leider war damit klar, dass er den Aufstieg allein bewältigen musste. Keine leichte Entscheidung! Er verließ das Hostel gegen 7.30 Uhr.

Martin: Aufgrund der nun späteren Uhrzeit entschied ich mich einen Bus zu nehmen und nicht mehr per Pedes den Berg Machu Picchu zu besteigen. Das Busticket kostete mich zwar 7 US$, aber das entsprach halt den Preisen in dieser touristischen Hochburg. Nun nur noch warten bis der Bus voll war und dann ging es los. Die Fahrt dauerte 15 Minuten und dann war ich auch schon „oben“. Naja, nicht ganz. Eigentlich wollte ich ja schon den Ausblick vom Huayna Picchu geniessen (Erinnerung: pro Tag 400 Besucher). Also versuchte ich gleich am Eingang einen Stempel zu bekommen um unter den ersten 400 zu sein Irgendwie gab es keine Stempel. Irgendwas war da doch faul. Also gleich weiter zum Aufgang des Waynapicchu, welcher nicht ausgeschildert war. Nach mehreren fehlgeschlagenen Anläufen fand ich diesen und stellte dort fest, dass aufgrund der geringen Besucherzahlen heute keine Stempel verteilt wurden und keine Beschränkung galt. Wunderbar!!! Zuerst erklomm ich den Huchuy Picchu und unterhielt mich dort sehr nett mit einem amerikanischen Professor. Dann wurde mein Hochgefühl jedoch recht schnell wieder durch den schweren Anstieg auf den Waynapicchu relativiert. Im Gegenzug dafür entschädigte mich mit immer größerer Höhe die Aussicht umso mehr.

Ganz oben angekommen, durchgeschwitzt und ziemlich fertig, brauchte ich einige Minuten um zu realisieren wo ich bin und wie beeindruckend dieses winzige (!!) Fleckchen Stein hier ist. Einen tollen Ausblick auf die Berge herum, der Incatrail, die Eisenbahnlinie im Tal und … Maccu Picchu! Das war das eigentliche Ziel – da wollte ich heute hin. Also musste ich den Berg herabsteigen. Dabei fing es auch noch leicht an zu nieseln. ARGH!

Es gibt schlimmeres als ein wenig Nieselregen. So lief ich um die Häuser und Steine von Maccu Picchu und betrachtete die alte und rätselhafte Stadt, deren wahre Bestimmung scheinbar bis heute nicht klar ist. Touristen aus aller Welt schauen sich hier die Steine und Grundmauern der Wohnhäuser und Tempel an, lauschen den Worten der Guides und bestaunen die Mächtigkeit und Ausstrahlung. Nicht ohne Grund ist dieser Ort für viele Menschen das erste woran sie denken wenn sie „Südamerika“ hören.

Zurück in der Realität: es regnete inzwischen richtig und auch der mit Geli abgestimmte Zeitplan machte es erforderlich, dass ich den Rückweg nach Aguas Calientes antrat. Mein Plan, wenigstens den Rückweg zu Fuß zu bewältigen verwarf ich, da ich durch den Aufstieg zum Waynapicchu für heute mehr als genug Höhenmeter bewältigt hatte. Also zahlte ich wieder 7 US$ und wurde zurück in die Stadt gefahren.

Geli: Die erste Behandlung schlug nicht an. Wie auch – weder sein kleines Köfferchen noch sein Asisstent boten dem Arzt das diagnostische Werkzeug, um weiterführende Analysen zu betreiben und mehr als die Standardkrankheiten konnten damit auch nicht behandelt werden. Und Standard war mein Problem scheinbar nicht. Nach einigen Stunden bat ich das Hostel erneut, den Arzt zu rufen. Gegen 12 Uhr stand er wieder an meinem Bett, dieses mal mit anderen Tabletten. Sie wirkten! Ich fiel sofort in den Schlaf.

Eine Stunde später war Martin auch schon wieder bei mir und auch der Arzt kam noch einmal vorbei, um nach mir zu sehen. Sein vierter Besuch diente nur noch der Bezahlung (80$) und dem Medikamententransfer der fortan von mir vergötterten Pillen. Mit gelinderten Schmerzen konnten wir endlich die Rückreise antreten. Ich bin dem Hostel wirklich dankbar, dass ich das Zimmer bis zu unserer Abreise am Nachmittag behalten konnte, obwohl eigentlich 9 Uhr Check-Out gewesen wäre.

Wie geplant begaben wir uns 16 Uhr, natürlich im Tempo für Bauchkranke, zum Zug. Der Rückweg verlief nicht gerade anders als der Hinweg. Perurail hielten sein Versprechen und bescherten Geli zum zweiten mal eine „unforgetable Journey“. Es war schon sehr spät, als wir unser Hostel in Cusco erreichten (das tolle Zimmer mit dem traumhaften Ausblick auf die Stadt war allerdings schon vergeben). Wir brauchten noch etwas zwischen den Zähnen. So kehrten wir 22 Uhr bei einem Italiener ein – ein fataler Fehler. Geli hatte die letzten zwei Tage kaum gegessen. Diese Taktik schien bisher nicht aufgegangen zu sein und so probierte sie es mit einer gemäßigten Portion zum Abendessen. Martin war von seiner Wanderung noch ausgehungert und verzehrte eine Pizza samt Vorspeisen. Mit der letzten verbleibenden Wunderpille gingen wir schlafen. Doch die Rache ließ nicht lange auf sich warten…

finde das Tier

Huayna Picchu

immer dem Pfeil nach

bitte nicht stolpern

Machu Picchu

5 Responses to “Getrennte Wege”

  1. sk sagt:

    am Montag 20.12 0730 Uhr phönix
    machu picchu Wiederholung

    es macht schon sehr nachdenklich was dort zu sehen ist.
    zumindest weiß man nun warum maximal 400 Leute dort täglich hoch dürfen und das sind wohl noch zu viel…..

  2. Martin sagt:

    Die Beschränkung auf 400 Personen gilt nur für Huayna Picchu. Für Machu Picchu gibt es keine! Es war insgesamt sehr leer an diesem Tag. Aber Huayna Picchu ist sehr gefährlich, vielleicht deswegen nur 400 Leute?

  3. sk sagt:

    Weltkultrurerbe hat das auf 400 oder 500 Personen beschränkt.
    die peruanische Regierung plante 10 000 Besucher täglich….
    Jeder Besucher erschüttert durch seine Bewegungen die Steinbauten.
    Umgerechnet sind das je/Tag diverse Tonnen ,welche die Stabilität der
    Steinbauten negativ beeinflussen. Man befürchtet, es fällt wenn dem kein Einhalt geboten wird, alles in den nächsten Jahren zusammen.
    Das war auch auf Filmsequenzen zu sehen. Der Professor von der Hochschule in Cusco bemängelte weiter, das seine Studenten kein Geld haben um dort zu lernen.
    Nur einmal je Woche ist es für Einheimische verbilligt….

    Sendung wird Montag auf HD abgelagert, habe sie nicht komplett im BIORAM immerhin waren die TV Leute aus D 2010 dort, also aktuell
    die Geschichte… mehr durch Zufall am Ende der Sendung auf diesen Kanal gezappt…. Der zweite Teil lagert schon auf HD
    (Die Steine sind nur aufgeschichtet, aber gut angepasst und durch
    Erschütterungen kommt das alles in Bewegung….)

  4. Norman sagt:

    auf HDD oder in HD? 🙂

    Ich hätte jedenfalls Intresse am Filmchen / an der Sendung.
    Grüße

  5. memue sagt:

    ich hätte die hd auch gern 🙂
    lg an euch!