Iquitos (Tag 1/5) – Das kleine Drama

10.12.2010

Eins vorweg: die vom Arzt per Telefon empfohlenen Tabletten zeigten Wirkung und Geli ging es wieder gut.

Wir sind an diesem Morgen 6.20 Uhr in einer wirklich alten Boeing 737-200 nach Iquitos geflogen. Alles lief…

wie am Schnürchen. Eine Kleinigkeit war neu: die verschlossene Eingangstür des Hostels wollte sich als Hindernis darstellen, doch mittels pantomimischer Höchstleistung und der Kooperation des Taxifahrers durch das Betätigen der Haustürklingel und damit Wecken des Hostelmitarbeiters konnte auch dieses Problem gelöst werden.

Beim Tourveranstalter lernten wir unsere Gruppe kennen. Sechs sympathische, aufgeschlossene Südamerikaner/-innen.

Nur eine Stunde mit dem Boot von Iquitos entfernt lag unsere Lodge. Wir hatten für die nächsten fünf Tage einen sauberen, mit Insektennetzen abgeschirmten, luftigen Bungalow mit eigenem kleinen Bad für uns allein – eine enorme Verbesserung zu den vorherigen Unterkünften.

Beim anschließenden ersten Spaziergang durch den Dschungel offenbarte sich allerdings das Drama: unsere Gruppe präsentierte sich als äußerst mitteilungsbedürftig. Besonders die beiden Argentinier versuchten lautstark bei den Kolumbianerinnen Eindruck zu schinden. Mit Erfolg: sie warnten unsere befellten und gefiederten Zielobjekte kilometerweit voraus (vielleicht waren es verdeckte Tierschützer?). Außerdem wurde irgendwie stillschweigend spanisch zur einzigen Sprache erkoren und somit waren wir endgültig außen vor.

Das Mittagessen entschädigte uns vorerst. Täglich gab es mittags und abends ein köstliches Buffet mit frischem Salat, Reis, Fleisch oder Fisch, dazu regionale Leckerbissen und einen ganzen Berg Obst.

Bis zum nächsten Programmpunkt verbrachten wir die Siesta in der Hängematte, ein Ritual, dass sich täglich wiederholen sollte.

Nachmittags ging es mit dem Boot zu einer Art Zoo ohne Zäune. Hier konnten wir die Tiere sehen, die wir auf Wanderungen durch den Wald mit unserer ansonsten echt sympathischen Gruppe garantiert nicht sehen würden. Geli strahlte, als sie all die Affen, Faultiere und Tukane auf den Arm nehmen konnte. Besonderen Spaß hatte allerdings unser bellender Begleiter, der in einem Affen seinen idealen Spielgefährten gefunden hatte. Der Primat an einem Ast schaukelnd, mit einer Hand nach dem Hund greifend, wurde immer und immer wieder vom Hund zwischen die Zähne genommen. Sogar zu dritt kann man dieses Spiel betreiben, wenn der Ast durch den Arm des Tierpflegers ersetzt wird – ein amüsantes Bild!

Nach dem Abendbrot ging es zur Nachtwanderung in den Wald. Spinnen sind vielleicht taub, jedenfalls haben sie die Warnrufe unserer Tierschützer nicht erkannt und waren (neben dem ein oder anderen Insekt) die einzigen, die sich nicht verkrochen haben.

Danach: endlich schlafen.

Ankunft in der Lodge

wer spielt mit wem?

eine Schönheit

Abendstimmung

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