12.12.2010
Heute hatten wir nur zwei Punkte auf dem Programm stehen und davon ließen wir auch noch die Hälfte weg. …
Vormittags wanderten nur wir zwei mit Cesar in ein weiter entferntes Dorf. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl wurde das Unmögliche möglich: wir sahen Affen in den Bäumen! Totenkopfäffchen tummelten sich über unseren Köpfen und Martin hatte die Gelegenheit für ein paar tolle Fotos.
Das eigentliche Dorf war eher ein Reinfall. Eine handvoll Bewohner in traditioneller (oder zum Teil gar keiner) Kleidung führten uns unter ein Blätterdach. Außer dieser Konstruktion gab es hier nichts, was auf ein belebtes Dorf schließen ließ, keine Schlafstellen, keine Feuerstellen oder Unterschlupf gegen Wind und Wetter. Dort vollführten sie zusammen mit den Touris sonderbare Tänze. Jeder durfte sich im Blasrohschießen messen und dann begann der wichtigste Teil dieser an eine Kaffeefahrt erinnernden Veranstaltung. Wir wurden umringt, belagert, von allen Seiten angestubst, ja fast schon bedrängt mit Ketten aus Schildkrötenpanzern, Federn und Knochen, die wir kaufen sollten. Dieser regelrecht unangenehme Part dauerte ca. eine halbe Stunde und dann konnten wir endlich wieder gehen.
Zu spät, denn das Boot, das uns vom Ufer abholen sollte brauste gerade davon. Also warteten wir auf die Rückkehr unseres Gefährts. Das war gar nicht so übel, denn bei der Gelegenheit gab es die kleinsten Affen der Welt (Zwergseidenäffchen) und dicke fette Leguane zu bestaunen.
Was wir auch zu sehen bekamen erhärtete den ersten Eindruck des gerade eben besuchten Dorfs. Die Bewohner, noch immer in der Annahme wir sind schon auf und davon, kamen den Weg entlang. Jetzt trugen sie jedoch „normale“ Kleidung. Als sie uns entdecken verschwanden sie plötzlich in den Büschen. Dumm gelaufen…
Irgendwann kam das Boot sogar zurück und brachte uns direkt zum Mittagessen.
Einmal mehr mit Leckerbissen vollgestopft und von der Sonne träge gemacht blieben wir diesen Nachmittag lieber in den Hängematten. Das Alternativprogramm wäre eine 4-stündige Wanderung zum Zwecke der Tierbeobachtung gewesen, die aus bekannten Gründen wohl kaum erfolgreicher hätte sein können als unsere an diesem Morgen. Außerdem hatten wir nette Gesellschaft. Poncho, der Papagei zeigte sich von seiner besten Seite und knabberte Gelis Flip Flops in Stückchen, bevor er sich zu Martin in die Hängematte gesellte um ihn zur Kletterstange zu erklären. Poncho kann nicht mehr fliegen und trotzdem schafft er es jedesmal irgendwie auf den Tisch zu kommen, besonders zu den Essenszeiten. Dieser freche Kerl lässt sich dann von dort nicht wieder entfernen, gern auch zwickt er jeden, der es versucht in den Finger. Aber nie wirklich schmerzhaft- es ist eben ein Vogel von Ehre. An diesem Nachmittag entdeckten wir, oder besser Martin, Ponchos Schwachpunkt: am Hinterkopf kraulen. Der so gebändigte Poncho lässt dann sofort den Kopf fallen und streckt die Halsfedern ab, manchmal schließt er sogar die Augen dabei…
Wir genossen den Aufenthalt dort jeden Tag auf’s neue. Die friedliche Stimmung am Abend, wenn alles im Licht der Öllampen nur angedeutet zu sehen ist und sich die Schatten im ganzen Raum verteilen, schufen ein einzigartiges Ambiente. Strom gab es hier nicht und so wartete jeden Abend eine gezündete frisch gefüllte Lampe auf uns vor der Tür. Die Katze oder Poncho boten zu dieser Stunde ein viel besseres Abendprogramm, als es jeder Fernseher hätte tun können.
Ein bischen Strom war allerdings trotzdem nötig. Den lieferte ein Dieselgenerator, der täglich etwa zwei Stunden betrieben wurde, um Laptop und Kamera am Leben zu halten.
Die ganze Einrichtung war stilvoll eingerichtet und für Dschungelverhältnisse komfortabel. Man muss jedoch über den Fakt hinweg sehen, dass braunes Flusswasser die Dusche speist und das Handtuch deshalb braune Flecken bekommt. Dazu werden sie aber auch jeden Tag gewechselt…
zum Glück ohne Pfeilgift….
sieht aus, wie Robinson Cruso auf der Suche nach Freitag….
.zum Glück ohne Pfeilgift….sieht aus, wie Robinson Cruso auf der Suche nach Freitag…nur hatte der keine Gummistiefel an.
Geniesst die Wärme und die Sonne!
wo hast du den biberschwanzhut denn her? hast du ihn zusammen mit den gummistiefeln importiert?