02.03.2010
*träller* Es regnet, es regnet…die Erde wird nass…die Bäume, die Blumen…alles wird nass!
Das beschreibt unseren heutigen Tag!
Als wir heute früh gegen 8-8:30 Uhr aufwachten, schüttete es immernoch wie aus Kübeln…der kleine Bach vor unserem Gebäude war auch schon gewaltig angewachsen. Und da heißt es immer, dass es in Australien so trocken ist…bisher haben wir es genau anders erlebt.
Gegen 10:30 Uhr ging es dann wieder auf die Straße: diesmal auf der schnellen Route nach Beerwah um den weltberühmten „Australia Zoo“ – Home of The Crocodile Hunter zu besuchen. Hinter dem so genannten „Crocodile Hunter“ steckt ein Mann namens Steve Irwin, welcher 2006 auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Er hat sein Leben der Rettung und Erhaltung wilder Tiere, insbesondere der Krokodile in Australien, gewidment:
„My heart will always beat for wildlife. Terri and I fight every day for the preservation of wildlife and wilderness – it’s our mission of life. Our children are also taking up this challenge.“
R.I.P. Steve Irwin!
Die Fahrt verlief aus meiner Sicht recht unspektakulär…ich hab auf alle Fälle fein geschlafen während uns der Regen gegen die Frontscheibe prasselte. Teilweise waren aber die Straßen überspült und auch links und rechts neben dem Motorway standen riesige Felder und Wälder unter Wasser. Ist so viel Wasser normal hier? Glaube nicht… (Martin: An manchen Stellen gibt es hier Warnschilder mit der Aufschrift „Floodway“. Damit ist gemeint, dass die Strasse überflutet sein kann und man entsprechend vorsichtig sein soll. Heute waren die Schilder echt notwendig! Bei dem Wetter die erlaubten 100 /110 Km/h zu fahren ist in solchen Bereichen schon gefährlich.)
Um 13 Uhr erreichten wir dann den Zoo – es goss jedoch immernoch wie verrückt also mussten die Regenjacken ausgekramt und angezogen werden. So kam es, dass ich mich heute in das rosa Häschen verwandelte und Martin wieder das braune Schaf war 😉 Der Eintritt kostet stolze 55 AUD, die man aber gerne ausgibt und auch mit einem guten Gefühl. Der Zoo war heute nicht sehr gut besucht…einer der Angestellten erklärte und, dass es normalerweise so ca. 1.200-1.500 Besucher an einem Wochentag (nicht Ferien) gibt. An Feiertagen können es auch gerne mal 5000+ Besucher am Tag sein. Heute waren es wohl bloß 240 😉 14 Uhr war die „Wildlife Warrior Show“ im Crocoseum angesetzt. Das gab uns noch Zeit, die kleine Koala-Einführung anzuschauen, die zwar schon 15 Minuten lief, aber trotzdem sehr informativ war. Ich finde die kleinen Tierchen ja zum Knuddeln süß, auch wenn ich heute gelernt habe, dass es sich bei denen nicht um einen Bären, sondern um ein Beuteltier handelt. Man durfte sie sogar mal anfassen. Cool! Danach gings zum Crocoseum: hier war das Stadium mehr als kläglich besetzt. Trotzdem bot sich uns eine tolle Show: Schlangen, frei fliegende Papageien und ein großes Salzwasserkrokodil. Beeindruckend, ich hatte diese Show ja bisher nur im Fernsehen beim „Crocodile Hunter“ gesehen. Die Mitarbeiter hier geben ihr bestes um das Vermächtnis von Steve Irvine fortzusetzen. Chapeau!
Nächster Stopp für uns: Roo Heaven das Zuhause der Wallabies und Kangaroos. Hier konnte man die kleinen Hüpfer man ganz aus der Nähe betrachten und wenn man wollte auch mit dem „Kangaroo Futter“ aus dem Automaten (2 AUD) füttern. Süße Idee! Für uns ging es dann im immernoch strömenden Regen zum „Koala Walk“ (hier konnte man nochmal einen Koala streicheln und auch ein Foto machen) und anschließend zu den „Red Kangaroos“. Wusstet ihr dass ein ausgewachsenes rotes Kangaroo 3 Meter hoch und 12 Meter weit mit einem einzigen Satz springen kann und dabei auf kurzen Distanzen bis zu 60 km/h schnell wird? Wieder was gelernt. Und bei Geschwindigkeiten unter 6 km/h ist das hüpfen nicht effizient also benutzt das Kangaroo seinen Schwanz als fünftes Bein zum Laufen.
Als nächstes wateten wir dann in Richtung Elefanten und Tiger Temple. Für 15 Uhr war auch die Elefantenfütterung angesagt, wo man den Elefanten mit zwei Stückchen Rübe füttern darf. Wow…der hat das ganz sanft mit dem Rüssel aus meiner Hand genommen. Was ein Erlebnis! Dem Regen sei Dank gab es nirgens lange Schlangen 😉 Muss ja auch einen Vorteil haben, gell? Im Tiger Temple war dann nur ein jüngerer Sumatra Tiger mit seinen zwei Trainern anzufinden. Den freundlichen Kanadiern zufolge waren die restlichen 8 Tiger unterwegs und wir hatten die Tigershow verpasst. Pech, aber nicht zu ändern. Der anwesende Tiger benahm sich aber auch wie eine große Miezekatze…Gras kauen, alles mögliche markieren (mit Urin und Pheromonen von der Seite des Mauls), ein Loch buddeln zum Geschäft erledigen, mit dem Trainer knuddeln, mit Spielzeug spielen…jedoch darf man ja dabei nie vergessen, dass es sich hier um ein wildes Tier handelt und der Job der Trainer ein lebensgefährlicher Job ist!
Inzwischen völlig durchgeweicht machten wir uns auf die Suche nach dem „Safari Shutte“, welches uns wieder zurück in Richtung Eingang bringen würde, von wo aus wir dann noch die Dingos, die Teufel und Krokofanten besuchen können.
Den Tasmanischen Teufel hatten wir schnell gefunden und da lernten wir, dass dieser nur nur noch in Tasmanien lebt, weil der Dingo ihn bei seiner Ankunft in Australien vor ca. 3.500 Jahren als Jäger verdrängte. Ebenso den inzwischen ausgestorbenen Tasmanischen Tiger. Der Teufel hat übrigens einen 3x stärkeren Kiefer als ein Pittbull und frisst praktisch alles was ihm zwischen die Zähne kommt. Aber das wussten wir ja schon von Dizzy Devil 😉
Mmh, wo waren eigentlich die Dingos. Wir konnten auf unserem Rundgang keine finden, also nochmal zurück. Wo waren sie denn nur? Im „Dingo Information Center“ erfuhren wir von einer kleinen Kreidetafel, dass die Dingos wegen dem Wetter „evakuiert“ wurden und heute nicht zu besichtigen waren 🙁 Bei den überschwemmten Gehegen wunterte uns das nicht wirklich. Aber wieder keine Dingos. Ich glaube ich hab noch nie im Leben einen Dingo gesehen (außer im TV). Große Enttäuschung bei mir…
Da es immernoch wie verrückt regnete (ich glaube das wurde immer schlimmer…ich war schon ganz durchgeweicht) machten wir uns schon Sorgen dass die Krokodile bald aus ihren Gehegen rausschwimmen und uns dann fressen 😉 Es gibt da schon einige sehr große und sehr alte Krokodile und Alligatoren. Kann mir eigentlich irgendjemand den Unterschied zwischen Krokodilen und Alligatoren erklären? Das wäre super – vielen Dank im Voraus!
Tja, dann war unser Ausflug zum „Australia Zoo“ auch schon vorbei. Trotz des Regens war es super…all diese tollen Tiere und auch der Zoo selber. Die Gehege und Tiere sehen alle super gepflegt aus und man hat das Gefühl dass es den Tierchen hier sehr gut geht. Der Zoo sponsort auch das „Australian Wildlife Hospital“, Australiens größtes Wildtierkrankenhaus. Hier werden bis zu 10.000 wilde Tiere jährlich behandelt, z.B. wenn ein Kangaroo von einem Auto angefahren wurde. Die Erfolgsquote ist 60%, d.h. 60 Prozent der eingelieferten Tiere werden wieder gesund und können wieder ausgewildert werden. Dafür gibt der Zoo jedes Jahr 2 Mio. AUD aus (das heißt jede Eintrittskarte unterstützt das ganze). Also ein eindeutigen Daumen nach oben von mir für diesen einmaligen Zoo!
Pitschepatschenass zurück im Auto hatten wir noch ca. 1,5 Stunden bis nach Brisbane. Hoffentlich ist da besseres Wetter. Aber diese Zeit kann man ja nochmal für ein Nickerchen nutzen…
Das Hostel „YHA Brisbane“ war recht schnell gefunden (dank an das Navi) und die Buchung hatte ich ja schon gestern online gemacht. Leider regnet es auch hier (und es hat auch nur ca. 22°C), so dass wir unser Abendessen hier im Hostel eingenommen haben. Für Martin ne leckere Pizza Hawaii und für mich nen Chicken Ceasar Salad *yum* Aber billig ist es nicht gerade in Australien 😉 (Martin: als Empfehlung der Bedienung gönnte ich mir noch ein Fat Yak – schon lecker 😉 )
Mal schauen wie morgen das Wetter hier ist und was wir dann morgen machen…drückt uns die Daumen, dass wenigstens der Regen aufhört 😀
PS: Komische Sache…heute als wir nach Brisbane reingefahren sind und im Stau (übrigens der erste Stau in Australien bisher) standen, suchten wir nach einem Radiosender. Und inmitten all der englischsprachigen Sender fanden wir einen Sender der holländischen Schlager bzw. Volkmusik spielte. Holländisch! *lach*
Alligatoren gehören zur Familie der Krokodile. Sie sind an den Zähnen zu erkennen:beim Alligator sind die Zähne beim geschlossenen Maul nicht gut sichtbar.